Klassenberechtigung Reisemotorsegler

Am Mittwoch, den 15. September diesen Jahres absolvierte unser Vereinsmitglied Alexander Vöhringer die praktische Prüfung für Reisemotorsegler.

Reisemotorsegler (englisch: Touring Motor Glider, TMG) sind eine Kombination aus Segel- und Motorflugzeugen. Sie zeichnen sich durch sehr lange Tragflächen im Vergleich zu einem Motorflugzeug aus und müssen mit einem fest verbauten, nicht einziehbaren, Triebwerk ausgestattet sein. Zusätzlich ist diese Klasse auf zwei Sitzplätze und ein maximales Abfluggewicht MTOW (Maximum Takeoff Weight) von 850 kg beschränkt. Sie erfreuen sich auch heute noch an großer Beliebtheit, da die Erweiterung einer Segelflug- oder Motorfluglizenz um die TMG Berechtigung relativ unkompliziert ist.

Diesen Weg hat auch unser neuer TMG Pilot eingeschlagen. Nachdem er im September 2020 die Segelfluglizenz erworben hat, stand relativ schnell das Ziel fest, als nächstes diese Erweiterung in Angriff zu nehmen. Der passende Zeitpunkt schien die Zeit von Juni bis September 2021, zwischen Abitur und Studium. Nachdem alle formalen Anforderungen im Voraus geklärt wurden konnte Ende Mai mit der praktischen Schulung begonnen werden.

Die praktische Schulung wird mit den ehrenamtlichen Fluglehrern Karl Hartmann und Michael Buck durchgeführt. Zu Beginn liegt der Fokus auf dem Fliegen des Flugzeugs und Bedienen des Motors. Anschließend folgt ein fließender Übergang zum Üben der besonders kritischen Flugphasen Start und Landung. Außerdem werden auch alle möglichen Notverfahren, wie zum Beispiel ein Ausfall des Motors, trainiert. Wenn das alles erledigt ist folgt der erste Alleinflug. Dabei darf der Flugschüler noch während der Ausbildung alleine das Flugzeug fliegen um weiter Erfahrung zu sammeln. Den Abschluss der praktischen Ausbildung ist die Planung und Durchführung eines Überlandfluges über 150 km Distanz mit Landung auf einem fremden Flugplatz, welchen der Flugschüler alleine bewältigen muss. In diesem Fall wurde der Flugplatz Ellwangen als Ziel gewählt.

Am 15. September war es dann so weit und der Prüfungstag war gekommen, inklusive schlechtem Wetter mit leichtem Regen. Die Prüfung besteht zu Beginn aus einem theoretischen Teil in den Themengebieten: Allgemeine Luftfahrzeugkenntnis, Flugleistung & -planung, Navigation, Betriebliche Verfahren und Grundlagen des Fliegens. Das Wissen hierfür wird von den Flugschülern Zuhause in Eigenregie gelernt. Anschließend folgt der praktische Teil. Hierbei fliegt der Prüfling eine Stunde mit dem Prüfer und erledigt dessen Aufgaben. In diesem Fall wurden verschiedene Anflüge auf Flugplätze, ein simulierter Motorausfall und das Finden eines Punktes auf der Luftfahrtkarte verlangt. Zwischendurch waren einfachere Flugmanöver gefordert wie Geradeausflug mit Rollübungen, Langsamflug, Vollkreise und Kurven mit großer Schräglage.

Am Ende gab es die erfreuliche Nachricht, dass die Prüfung bestanden wurde.

Herzlichen Glückwunsch!